
Nationaler Anhang Heizlast DIN SPEC 12831-1 (Okt. 18)
Nach Veröffentlichung der deutschen Ausgabe der neuen europäischen
Heizlast-Norm DIN EN 12831-1:2017-09 liegen mit Ausgabe Oktober 2018 nun auch die schon lange erwarteten nationalen Ergänzungen in Form der DIN SPEC 12831-1 vor. Die Veröffentlichung löst einen angestauten Schulungs- und Software-Umrüstbedarf bei Planern aus, denn vieles hat sich im Regelwerk geändert bzw. ist komplett neu.
Die jetzt vorliegende DIN SPEC 12831-1 "Verfahren zur Berechnung der Raumheizlast: Teil 1: Nationale Ergänzungen zur DIN EN 12831" löst die bisherigen nationalen Ergänzungen gemäß DIN EN 12831 Bbl. 1 Ausgabe Juli 2008 ab. Ebenfalls abgelöst werden die DIN EN 12831 Bbl. 2 von 2008

DIN SPEC
Erstmals wird ein Regelwerk zur deutschen Heizlast-Berechnung (ehemals Wärmebedarfs-Berechnung) in Form einer "DIN SPEC" veröffentlicht. Auf seiner Homepageseite beschreibt der DIN e. V. unter "Normen und Standards" die unterschiedlichen Merkmale einer DIN-Norm und einer DIN SPEC. Während DIN-Normen das Ergebnis nationaler, europäischer oder internationaler Normungsarbeit sind und von Ausschüssen beim DIN, bei europäischen (CEN/CENELEC) bzw. internationalen (ISO/IEC) Organisationen getragen werden, kann eine DIN SPEC beliebig von einer Organisation, wissenschaftlichen Einrichtungen, einem Unternehmen bis hin zu einer Privatperson initiiert werden. Nach einem festgelegten Ablauf prüft der DIN das vorgeschlagene Standardisierungsverfahren, gibt ggf. den Startschuss, sorgt für die Vermeidung von Kollisionen mit bestehenden Normen und schließlich für die Veröffentlichung. Die DIN SPEC gilt als der schnellste Weg, ein neues Standardisierungsverfahren im Markt zu verbreiten. Die DIN SPEC 12831-1 wurde im Arbeitsausschuss NA 041-05-01 AA des DIN-NHRS erarbeitet.Lüftungszonen DIN EN 12831-1
Mit Erscheinen des nationalen Anhangs wird nun auch die bereits vorliegende neue europäische Grundnorm DIN EN 12831-1:2017-09 bei Planern breite Anwendung finden. Die Grundnorm ist gegenüber der Ausgabe 2003 um ca. 30 Seiten erweitert, was vor allem die Lüftungswärmeverluste betrifft. Komplett neu ist dabei der Begriff der "Lüftungszone", die der Planer schon bei der Datenaufbereitung seines Gebäudemodells beachten muss. Darunter wird eine Gruppe von Räumen verstanden, die entsprechend ihrer Auslegung eine direkte oder indirekte (durch weitere dazwischenliegende Räume erfolgende) Luftverbindung aufweisen; z. B. durch Überstromluftdurchlässe, Türen mit verkürzten Türblättern, etc. Berechnungen der Lüftungswärmeverluste werden jetzt nach Raum, Lüftungszone und Gebäude unterschieden: Mindest-Luftwechselrate ohne Infiltration; (balancierte) Lüftung ohne Luftdurchlässe; Lüftungszonen mit Luftdurchlässen oder mit nicht balancierten Lüftungssystemen."Tückische" Unterschiede
Die Beschreibung der Eingangsgrößen und Vorgaben für das ausführliche Verfahren in der DIN SPEC 12831-1 ist gegenüber dem bisherigen nationalen Anhang nicht nur etwa doppelt so umfangreich, sondern weist gegenüber der Grundnorm auch zahlreiche Abweichungen für Begriffe und Definitionen auf, die der Planer beachten muss. Beispiele dazu: Unterschiedliche Nomenklatur von Außenluftdurchlässen; Definition der Lüftungswärmeverluste im Fall mehrerer im Luftverbund stehender Gebäudeeinheiten und gleichzeitigem Bestandteil einer Lüftungszone; abweichende Definition von Fassaden; Raum-Hüllflächen in Abhängigkeit von Luftdurchlässigkeiten; Umgang mit großen (Wand-) Öffnungen, etc.Vereinfachte Verfahren
Die Abschnitte 5 bis 7 der DIN SPEC 12831-1 betreffen vereinfachte Verfahren: U-Wert-Ermittlung aus Temperatur-Messdaten bzw. aus Baujahr-Angaben; überschlägige Raum-Heizlast; überschlägige Gebäude-Heizlast aus Hüllflächen- bzw. Verbrauchs-Daten. Mit den Abschnitten 5 bis 7 werden die bisherigen Beiblätter 2 und 3 der DIN EN 12831 ersetzt.SOLAR-COMPUTER-Hilfen

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